Die Harplage - der Harz im Kleinformat
Die Harplage ist ein Höhenzug im Leinebergland, ein kleines Mittelgebirge zwischen den Flüsschen Lamme und Nette. Mit dem unweit östlich gelegenen großen Nachbarn, dem Harz, hat die Harplage nicht nur die ersten drei Buchstaben gemein: Wie der Harz verläuft auch die Harplage in West-Ost-Richtung, genauer gesagt von Westnordwest nach Ostsüdost, ist dicht bewaldet und erhebt sich, besonders von Norden her gesehen, markant aus der Umgebung.
Vom Umland (Nette bei Bockenem 100 m NN) steigt die Harplage fast 200 m hinauf, 291 m im Dahlumer Knick. Knick stammt wohl vom keltischen Knuck/Knock, das in Deutschland nicht selten anzutreffen ist, besonders im "Altsiedelland" - kein Wunder bei dem sehr fruchtbaren, kreisähnlichen Ambergau, dessen Süd-/West-Grenze die Harplage bildet.
Anders als allerdings beim Harz herrscht der Laubwald vor und, abgesehen von ihrem südöstlichen Ende, ist die Harplage frei von Autostraßen.
Auch bei der Tier- und Pflanzenwelt braucht sich die Harplage nicht vor anderen Mittelgebirgen zu verstecken. Neben Reh- und Schwarzwild kommt sogar die seltene Wildkatze vor, selbst der Luchs wurde schon gesichtet. Der Rotmilan, im nördlicheren Niedersachsen ein seltener Anblick, zieht hier häufig seine Kreise. Der artenreiche Laubwald und die nährstoff- und kalkreiche Untergrund machen die Harplage, wie das ganze Leinebergland, zu einem Standort zahlreicher heimischer Orchideen, ganz anders als sonst in Niedersachsen und im kargen Harz.
Typisch für den kalkreichen Untergrund sind auch die Dolinen oder Erdfälle, von denen die Harplage mit einem besonders eindrucksvollen Exemplar aufwartet, dem Dillsgraben, ein tiefer, abflussloser trichterförmiger Erdfall mit Kratersee.
Augen-Blicke
Die Nordostseite
Blick von der Harplage auf Bockenem - hier starten oft Gleitschirmflieger

Der Dillsgraben - der eindrucksvollste Erdfall Niedersachsens